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Sherlock - und ein Ende?

Die vierte Staffel von "Sherlock" ist in der ARD über die Bühne gegangen. Soll es das gewesen sein?! TVdirekt sprach mit "Sherlock", Benedict Cumberbatch!

 

Nichts deutet in dem Londoner Hotel nahe Kings Cross darauf hin, dass im Untergeschoss, verborgen vor der Öffentlichkeit, Journalisten aus aller Welt, Japan, Südafrika, Australien, Frankreich, Neuseeland und auch Deutschland die Sherlock-Stars zum Interview treffen.


Der Star des Tages ist natürlich Benedict Cumberbatch. Überraschenderweise hat er gar nichts von seinem ultracoolen Fernseh-Detektiv an sich. Cumberbatch sieht eher aus, als ob er zum Interview gejoggt und nur kurz unter die Dusche gesprungen wäre. Etwas gehetzt nimmt er Platz und blickt ein wenig misstrauisch in die Journalisten-Runde. Für einen Smalltalk zum Aufwärmen ist aber keine Zeit. Das Fragen-Bombardement beginnt:

Was ist toll an der neuen Staffel? Wie fühlt es sich für ihn an, wieder "Sherlock" zu spielen? Wird er weiter machen?

Benedict Cumberbatch antwortet geduldig
Er lobt die neuen Filme: "Ob in Sachen Düsternis, Komik, große Gefühle oder Drama – ich hätte beim Start der Serie nie gedacht, dass wir so eine Entwicklung durchmachen."
Er betont die Qualität der Figur: "Sherlock zu spielen macht mich besonders aufnahmefähig, mein Gehirn läuft dann auf Hochtouren. Das ist, als ob ich Hamlet spielen müsste."
Er erzählt von Sherlocks Einfluss auf ihn selbst: " Ganz werde ich Sherlock nach einem Drehtag nie los. Meine Mutter sagt, ich sei dann immer so unwirsch und ungeduldig zuhause, lasse sie nicht aussprechen, vollende ihre Sätze… Dabei genieße ich sonst die Entschleunigung daheim sehr."
… und vom Einfluss seiner Fans: "Die weltweite Fan-Reaktion hat mich völlig überrollt. Ich hätte niemals gedacht, dass ich vor allem Teenager so wild mache. Dabei wollte ich doch vor allem meine Eltern stolz machen und Leute aus meiner Generation. Was da in Social Media abgeht, haut mich um. Ich selbst bin da eher wie Sherlock, dessen Blog ja bekanntlich John Watson führt."
Er zeigt sich enttäuscht über den Erfolg seiner Hollywood-Filme: "Ich habe ja nun einige große Rollen gespielt, aber was die Fans angeht, ist nichts mit Sherlock zu vergleichen.

 

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Nur einmal zeigt der schmale Brite echte Emotionen.

Als er von seinen Söhnen spricht, werden die angespannten Gesichtszüge weich. " Nur wenn ich zuhause bei meiner Frau und meinen zwei kleinen Jungs bin, schalte ich total ab. Das ist Entspannung pur, das ist Glück."
Und was bedeuten diese Aussagen für die Serie "Sherlock"?
Die Serie, die nicht wie ein Kinofilm in ein paar Wochen abgedreht ist. Die für Cumberbatch eher Maloche bedeutet und einen Fanauflauf entfacht, der ihm ziemlich unangenehm ist.


Fragen wir ihn doch, ober er eine weitere Staffel drehen will:

Er windet sich um eine eindeutige Antwort herum: " Pläne für eine weitere Staffel zu schmieden, ist schwierig. Es war dieses Mal schon schwer, uns alle unter einen Hut zu kriegen. Wir sind glücklicherweise alle sehr beschäftigt."
Geht das nicht präziser?
"Will ich weiter machen? Mal sehen…"
Ein "Ja" ist das definitiv nicht!
Schon schade…

 

Text: Sabine Krempl