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Devid Striesow im Interview zu "Katharina Luther"

Er spielte Hape Kerkeling in "Ich bin da mal weg" und ermittelt im Saarbrücken-"Tatort": Jetzt schlüpft Devid Striesow (43) in "Katharina Luther" (22. Februar, 20.15 Uhr, ARD) in die Rolle des Reformators Martin Luther. Aufwendig ausgestattet erzählt der ARD-Film das Leben der ehemalgien Nonne Katharina von Bora, Luthers späterer Ehefrau.

 

 

Die Kostüme waren historisch korrekt, wie war es diese zu tragen?

Die Kleidung des Films ist dem Original in jedem Detail nachempfunden. Das ging so weit, dass alles kompliziert durch Ösen geschnürt werden musste. Knöpfe gab es damals noch nicht. Die Stoffe waren sehr schwer und riesig. Im Filme wirke ich neben "Katharina Luther"-Darstellerin Karoline Schuch wie Goliath. Diese wuchtigen Stoffe trug man als Schutz gegen Regen. Die heutige Zweck-Kleidung ist mir da schon lieber.

Was war die größte Herausforderung für Sie während der Dreharbeiten?

Jeder kennt Luther und hat ein bestimmtes Bild von ihm. Für mich war das Schwierigste, ihn für die Zuschauer lebendig werden zu lassen. Kaum bekannt ist, ist das Luther ein extremes Temperament hatte: Von Fress- und Saufgelagen, bis zu durchgemachten Nächten am Schreibpult und totaler Verwahrlosung.

Im Film sieht man sie als alten Mann. Wie war das für Sie?

Ich hatte einen Heidenrespekt davor. Mir wurden Tränensäcke angeklebt, ich trug braune Kontaktlinsen und eine Perücke. Mit der musste ich mich anfreunden, damit es so aussieht, als wären es meine echten Haare. Es soll ja nicht so wirken wie eine Karnevals-Verkleidung.

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Wie liefen die Dreharbeiten?

Wir haben nicht chronologisch gearbeitet und mussten mit der zweiten Hälfte des Films anfangen. Das hatte mit der Ausstattung zu tun. Wir haben in schönen, restaurierten Schloss begonnen zu drehen. Während der Außenaufnahmen, wurde das Gebäude auf Verwahrlosung umgebaut. Für mich war es auch eine ziemlich Umstellung vom alten Luther auf sein jüngeres, frischeres Ich umzuschalten.

Was hat am meisten Spaß gemacht als Luther?

Für mich war vom Vorteil, dass ich mit Regisseurin Julia von Heinz und Karoline Schuch bereits "Ich bin dann mal weg" gedreht habe. Wir kennen unsere Arbeitsweisen. So konnten wir manche Szene nochmal ganz anders ausprobieren.

Warum soll der Zuschauer einschalten?

Mich hat der Film an den Stellen berührt, bei denen ich angefangen habe, darüber nachzudenken, welche Rolle diese Frau gehabt hat. Für damalige Zeit war sie eine unglaublich starke Persönlichkeit. Katharina hat zu Hause Verantwortung übernommen und wurde von ihrem Mann in dieser Position akzeptiert. Als ihr Mann stirbt, ist Katharina komplett entmachtet. Heute kann man sich das nicht mehr vorstellen.

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http://www.daserste.de/unterhaltung/film/filmmittwoch-im-ersten/sendung/katharina-luther-112.html

Interview: Lea Hermann

Fotos: © MDR/EIKON Süd/Junghans, © MDR/Steffen Junghans