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Trabis am Balaton: TVdirekt zu Besuch bei "Honigfrauen"

Ein ZDF-Dreiteiler bei dem sofort Urlaubsstimmung aufkommt: In "Honigfrauen" machen die DDR-Schwestern Maja (Sonja Gerhardt) und Catrin (Cornelia Gröschel) Ferien am Balaton. Ihre Unbeschwertheit hält aber nicht allzu lange an. TVdirekt war exklusiv am Set in Ungarn und staunte:


Schlafsäcke, klapprige Tische und Sonnenliegen direkt am Ufer: Die Honigfrauen-Crew hat auf einem ungarischen Campingplatz ihre Zelte aufgeschlagen. Daneben geht der normale Urlaubsbetrieb weiter. Es ist August und Hochsaison. Auf dem Balaton, der eine unglaubliche Ruhe ausstrahlt, fahren Segelboote. Auf der anderen Seite des Sees erstrecken sich Weinberge. "Ich finde es toll, so nahe am Wasser zu arbeiten", schwärmt Cornelia Gröschel, die Catrin Streesemann spielt. Mit ihrer Schwester Maja (Sonja Gerhardt) macht die brave Lehrerin aus Ost-Deutschland zum ersten Mal Urlaub. Die beiden jungen Frauen wollen Abenteuer erleben und die Welt sehen. Dafür gibt es als einzige Möglichkeit nur den Balaton in Ungarn - Sehnsuchtsort vieler DDR-Bürger. Als die beiden Schwestern ins Visier der Stasi geraten, das Familiengeheimnis ans Licht zu kommen droht und sich die Mädels verlieben, reisen die Eltern voller Sorge aus Erfurt an.

 

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30 bis 50 Statisten bevölkern jeden Tag den Campingplatz. Zeitreise Zeltplatz: Sie sitzen perfekt im Bademoden-Stil der 80er gekleidet vor Zelten, lesen und trinken Kaffee aus Thermoskannen mit Blümchen-Muster. "Ich fühle mich wie in eine Postkarte aus den 80ern Jahren hineinversetzt", sagt Franz Dinda, der Stasi-Spitzel Rudi spielt.
Die größte Herausforderung am Honigfrauen-Set ist das Wetter. Kurz vor Dreh-Start hat ein heftiger Sturm den Campingplatz verwüstet. Zelte mussten wieder zusammen geflickt werden, andere waren ganz kaputt. Ein herber Verlust, denn die Requisiten wurden extra für den Film angefertigt oder stammen original aus den 80er Jahren. Genau wie die Trabis. Teilweise tuckern die noch röhrend über Ungarns Straßen. "Es ist unfassbar, wie laut die sind. Beim Dreh der Szenen im Auto mussten wir uns teilweise sogar anschreien", erzählt Sonja Gerhardt. Die 28-Jährige kennt die DDR nur aus Filmen, in einigen Produktionen wie den Mini-Serien Deutschland '83 und Ku'damm 56 hat sie selbst mitgewirkt. Gerhardt findet es spannend, die Zeit nachzuspielen, in der ihre Eltern jung waren.

 

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Auch jetzt gibt es wegen dem Wetter Probleme: Ein Gewitter zieht auf. Eine Szene muss heute aber noch unbedingt in den Kasten. Die Stimmung ist angespannt. Familie Streesemann frühstückt gemeinsam vor dem Zelt. Nur Tochter Maja fehlt. Das ärgert die Eltern Karl (Götz Schubert) und Kirsten (Anja Kling). Als ungarische Spezialität, die man hier auch heute noch in kleinen Ständen auf der Landstraße kaufen kann, gibt es riesige Wassermelonen. Bis die Szene abgedreht ist, muss Vater Karl einige köpfen. Es donnert. Die Wellen auf dem sonst ruhigen Balaton werden immer höher. Jetzt zählt jede Minute. Requisiten wie Luftmatratzen müssen schnell eingesammelt werden. Dann regnet es so heftig, dass nicht mehr weiter gearbeitet werden kann. Immerhin, die Szene ist abgedreht. Wie auch im Film ist der Balaton nicht immer ein Paradies.

 

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Text: Lea Hermann

Bilder: ZDF/Stefan Erhard; ZDF/Leo Pinter; Lea Hermann